Kategorie: Pferdegesundheit

  • So klappt es mit dem Fellwechsel im Frühjahr

    So klappt es mit dem Fellwechsel im Frühjahr

    Der Fellwechsel kann für viele Pferde zu eine der herausforderndsten Zeiten des Jahres werden. Wenn sich die Jahreszeiten ändern, tun es auch die Pferde. Und das betrifft nicht nur das Wetter, sondern auch ihr Fell. Der Übergang vom dichten Winterfell zum leichten Sommerfell ist ein komplexer, natürlicher Prozess, der viel über die Anpassungsfähigkeit und den Gesundheitszustand deines Pferdes aussagt.

    Der Zeitpunkt des Fellwechsels ist von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter Jahreszeit, Temperatur und Tageslichtlänge. In der Regel beginnt der Fellwechsel im Frühling, wenn die Tage länger werden und das Wetter milder. Bei den meisten Pferden ist der Fellwechsel jedoch nicht ganz exakt datierbar, da er je nach Rasse, Umgebung und individuellen Faktoren variieren kann.

    Einige Pferde beginnen bereits im Februar mit dem Wechsel, während andere vielleicht erst im April oder Mai beginnen. In Regionen mit mildem Klima kann der Wechsel auch unregelmäßiger sein, und das Pferd trägt vielleicht ein gemischtes Winter- und Sommerfell für eine längere Zeit.

    Der Fellwechsel beim Pferd erfolgt in mehreren Phasen und wird von verschiedenen Faktoren wie der Länge des Tages und der Temperatur beeinflusst. Die innere Uhr des Pferdes sagt ihm, wann es an der Zeit ist, das Winterfell abzulegen.

    1. Abwurf des Winterfells: Zu Beginn des Fellwechsels beginnen die langen, dichten Winterhaare auszufallen.
    2. Bildung des Sommerfells: Während der Winterhaare ausfallen, wachsen neue, kürzere und feinere Sommerhaare nach. Diese Haare sind weniger isolierend und sorgen für eine bessere Luftzirkulation, um das Pferd im Sommer zu kühlen.
    3. Übergangsphase: In vielen Fällen gibt es eine Übergangsphase, in der das Pferd gleichzeitig Winter- und Sommerfell trägt. Diese Phase kann sich über einige Wochen hinziehen.
    4. Vollständiger Wechsel: Am Ende des Fellwechsels hat das Pferd vollständig auf sein Sommerfell umgestellt. Dies kann je nach Pferd und den Umweltbedingungen unterschiedlich lange dauern. In der Regel dauert der gesamte Prozess zwischen 4 bis 6 Wochen, kann aber auch länger anhalten.

    In den letzten Jahren hat die Forschung zum Thema Fellwechsel bei Pferden interessante neue Erkenntnisse geliefert. Ein besonders wichtiger Aspekt ist die Hormonregulation des Fellwechsels. Es wird angenommen, dass Hormone wie Melatonin (das für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist) und Prolaktin eine entscheidende Rolle bei der Auslösung des Fellwechsels spielen. Diese Hormone reagieren auf die Länge der Tage, was erklärt, warum der Fellwechsel oft mit der Zunahme des Tageslichts im Frühling einhergeht.

    Zudem hat man herausgefunden, dass genetische Faktoren und individuelle Gesundheit eine Rolle spielen können, wie schnell und effektiv ein Pferd seinen Fellwechsel vollzieht. Bestimmte Rassen, wie zum Beispiel Friesen oder Norweger, neigen dazu, einen längeren und intensiveren Fellwechsel zu haben, während Pferde mit kürzeren Fellen oder aus wärmeren Klimazonen den Wechsel weniger dramatisch erleben.

    Der Fellwechsel kann für dein Pferd stressig sein, vor allem wenn es zu einer massiven Fellabwurfphase kommt. Hier die wichtigsten Tipps, wie du deinem Pferd helfen kannst:

    Um den Fellwechsel zu unterstützen und lose Haare zu entfernen, solltest du dein Pferd regelmäßig bürsten. So entfernst du nicht nur abgestorbene Haare, sondern förderst auch die Durchblutung. Und du sorgst für ein besseres Wohlbefinden deines Lieblings.

    Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für ein gesundes Fell. Achte darauf, dass dein Pferd genügend Vitamine (insbesondere Vitamin A und D) und Mineralstoffe (wie Zink und Kupfer) erhält, die für die Fellgesundheit enorm wichtig sind.

    Pferde, die viel Bewegung bekommen, fördern die Blutzirkulation und tragen so zu einem leichteren Fellwechsel bei. Regelmäßiger Auslauf oder Reiten im Freien unterstützt den natürlichen Prozess.

    Gib denem Pferd die Gelegenheit sich auf angenehmen, trockenen Flächen wie Sand oder Wiese zu wälzen. Dies steigert enorm das Wohlbefinden deines Pferdes – besonders im Fellwechsel.

    Achte darauf, dass dein Pferd ausreichend trinkt, besonders während der Übergangsphase, wenn das Fell von dicker zu dünner wechselt. Eine gute Feuchtigkeitsversorgung unterstützt die Gesundheit der Haut.

    Auch wenn das Wetter im Frühling wechselhaft sein kann, vermeide es, dein Pferd zu stark einzudecken, da dies den natürlichen Fellwechsel behindern könnte. Wenn es nachts noch kühler ist, und du meinst, dass dein Pferd unbedingt eine Decke braucht, kannst du auf leichtere Decken zurückgreifen und sie tagsüber lieber abziehen – auch wenn das für dich etwas mehr Aufwand ist. Natürlich wäre es am besten, wenn dein Pferd so gesund ist, und genügend Winterfell hat, dass es auch ohne Decke gut zurecht kommt. Aber dies kann individuell sehr verschieden sein.

    Der Fellwechsel ist also ein natürlicher Prozess, der den Pferden hilft, sich an die wechselnden klimatischen Bedingungen anzupassen. Als Pferdebesitzer ist es wichtig, den Fellwechsel zu beobachten und dein Pferd während dieser Zeit optimal zu unterstützen, sei es durch regelmäßiges Bürsten, ausgewogene Ernährung und Mineralstoffversorgung und ausreichende Bewegung. Indem du auf die Bedürfnisse deines Pferdes achtest, kannst du sicherstellen, dass der Übergang von Winter- zu Sommerfell so angenehm und stressfrei wie möglich verläuft.

    Letztlich ist der Fellwechsel ein faszinierendes Beispiel für die Fähigkeit der Pferde, sich an ihre Umwelt anzupassen und ihre Körperfunktionen zu optimieren. Mit dem richtigen Wissen und der richtigen Pflege kannst du deinem Pferd helfen, diese natürliche Veränderung gesund und gut zu überstehen.

  • Bachblüten – Sanfte Seelentröster

    Bachblüten – Sanfte Seelentröster

    Vielleicht kennst Du das bei Deinem Pferd oder Hund?

    • Ängste vor allem und jedem, aber Du kannst nie so genau herausfinden, woher das genau kommt?
    • Dein Tier reagiert bei vielen Dingen unsicher und Du möchtest das ändern?
    • Dein Tier hat ein schlimmes Trauma hinter sich und ist immer noch nicht wieder der Alte?
    • Es steht eine Veränderung ins Haus und Du möchtest Dein Tier darin unterstützen?
    • Du hast es schon mit fertigen Bachblüten-Mischungen probiert, aber nie wirklich Erfolg gehabt?

    Dann lerne in diesem Kurs von Petra Schwarz alle 38 Blütenessenzen nach Dr. Bach (Bachblüten) und ihre Anwendung beim Tier kennen.

    Ob Du Hund, Katze oder Pferd unterstützen möchtest, spielt keine Rolle, Bachblüten sind für alle Lebewesen nutzbar und hilfreich. Die Blütenessenzen helfen, einen aus dem Gleichgewicht geratenen Gemütszustand wieder ins Lot zu bringen. Auch wenn körperliche Probleme die Folge des psychischen Problems sind, können die Blüten sehr gut unterstützen. Und darüber hinaus sind Tier und Besitzer emotional und energetisch miteinander verbunden. So können Pferd und Reiter oft dieselben Blüten zur Unterstützung brauchen.

    Ein häufiges Beispiel: Angst

    Es gibt fünf Bachblüten, die besonders mit dem Thema Angst in Verbindung stehen, und die sowohl für Pferde als auch für Reiter hilfreich sein können, um Ängste und Nervosität zu lindern.

    Aspen (Espe) – vage Ängste

    • Für das Pferd: Aspen ist eine gute Wahl, wenn das Pferd unerklärliche Ängste oder nervöse Zustände zeigt, ohne dass ein sichtbarer Grund erkennbar ist. Dies könnte sich in einer unerklärlichen Nervosität äußern. Typische Symptome: gehetzter Blick, Schwitzen (Angstschweiß), Zittern (wie Espenlaub). Solche sensitiven Pferde übernehmen oft auch die Ängstlichkeit und Angespanntheit ihrer Bezugsperson.
    • Für den Reiter: Wenn der Reiter Angst vor der Zukunft, Erwartungsängste (vor einem Unglück), vor etwas Unbestimmtem oder unerklärliche Befürchtungen hat. Typisch ist auch die Angst vor der Angst. Aspen kann helfen, diese diffuse Angst zu lindern.

    Cherry Plum (Kirschenpflaume) – Kontrollverlust

    • Für das Pferd: Wenn das Pferd extreme Angstzustände hat, die zu Kontrollverlust führen (z. B. übermäßiges Scharren, Scheuen, Panik- oder Wutausbrüche). Dies kann begründet sein, wenn Pferde lange seelische Qualen erlitten haben, wie beispielsweise durch einen langen, nicht artgerechten Aufenthalt in einer engen Box, Stuten nach einer Totgeburt ihres Fohlens oder wenn ein Pferd über einen längeren Zeitraum von Herdenmitgliedern traktiert wurde. Dann kann Cherry Plum helfen, das Pferd zu beruhigen und die Selbstbeherrschung zu fördern.
    • Für den Reiter: Reiter, die in stressigen Situationen das Gefühl haben, die Kontrolle oder gar den Verstand zu verlieren. Sie sind verzweifelt oder stehen kurz vor einem emotionalen Ausbruch. Hier kann der Reiter durch Cherry Plum wieder innere Ruhe finden und einen klaren Kopf bewahren.

    Mimulus (Gefleckte Gauklerblume) – konkrete Angst

    • Für das Pferd: Mimulus eignet sich besonders für Pferde, die eine klare, spezifische Angst vor bestimmten Dingen haben, wie lauten Geräuschen, bestimmten Umgebungen oder vor bestimmten anderen Tieren. Angst vor dem Alleinsein, vor anderen Tieren, dem Hänger, dem Schmied oder Tierarzt. Diese Angst ist konkret und klar erkennbar.
    • Für den Reiter: Reiter, die spezifischen Ängsten wie dem Springen, dem Alleinsein oder einer anderen, konkreten Herausforderung haben, können mit Mimulus ihre Ängste gezielt ansprechen.

    Red Chestnut (Rote Kastanie) – Angst um andere

    • Für das Pferd: Diese Pferde haben eine übermäßig starke Bindung zu anderen Herdenmitgliedern, Suten zu ihrem Fohlen oder Pferde die „kleben“. Wichtige Blüte auch bei Stall- oder Besitzerwechsel, Absetzen eines Fohlens oder beim Tod eines vertrauten Herdenmitgliedes.
    • Für den Reiter: Wenn der Reiter übermäßige Sorge um das Wohlergehen des Pferdes hat oder ständig in Angst lebt, dass dem Pferd etwas zustoßen könnte, kann Red Chestnut dabei helfen, die eigene innere Besorgnis zu beruhigen und Vertrauen zu entwickeln.

    Rock Rose (Gelbes Sonnenröschen) – völlige Panik

    • Für das Pferd: Rock Rose hilft besonders in akuten, panischen Angstzuständen, etwa wenn ein Pferd in extreme Stresssituationen gerät. Beispielsweise bei einem Unfall, plötzlichem Schock, einer schweren Kolik, vor einer komplizierten Operation, etc.). Es fördert das Überwinden von Angst und Panik.
    • Für den Reiter: Wenn der Reiter in einer Situation ist, die extreme Angst oder Panik hervorruft, wie etwa bei einem Sturz oder einem gefährlichen Moment im Training, kann Rock Rose helfen, die Kontrolle und das Gefühl der Sicherheit zurückzuerlangen.

    Dies ist nur ein kurzer Überblick über die fünf Angstblüten. Es gibt jedoch noch viel mehr hierzu zu Erfahren und noch viele andere Gemütszustände, die durch die anderen Blüten angesprochen werden. Diese werden im Onlinekurs von Petra Schwarz besprochen und auch die situationsbedingte Kombination der Blüten oder auch deren Abgrenzung. Ebenso erfährst du im Kurs, wie genau die Blüten für dich und dein Tier anzuwenden sind.

    Willst du eigenverantwortlich handeln und dir Wissen über die sanfte Kraft der Bachblüten aneignen?

    Dann bringt Dich dieser Kurs sicherlich weiter.

    • Du lernst alle 38 Blüten in ihren genauen Facetten kennen und lernst auch sie zu unterscheiden
    • Du lernst, wie Du selbst eine passende Mischung für dein Tier herstellen kannst und wie Du sie dosierst
    • Du erfährst wie die Blütenessenzen hergestellt werden und wie diese Methode entstanden ist
    • Natürlich erfährst Du auch, was Du alles an Zubehör brauchst und woher Du es am besten bekommst

    Du bekommst:

    • 15 Module mit über 53 Lektionen
    • ein sehr ausführliches Skript
    • viele Stunden Videomaterial
    • einen von mir extra erstellen Fragebogen zur Blütenauswahl
    • einen von mir erstellten Kartensatz zum Austesten der Blüten
    • viele Übungsfälle mit Lösungen
    • eine Community in der Du dich mit andern Teilnehmern austauschen kannst

    Wenn Du schon länger genaueres über diese sanfte und effektive Methode wissen wolltest, dann ist dieser Kurs sicher richtig für Dich.

    Wann: Der Kurs startet am 01.03.25

    Kosten: Die Teilnahmegebühr für den Kurs ist 199 €.

    Nach Zahlungseingang wird der Zugangslink über Digistore24 zum Mitgliederbereich verschickt und die Veranstaltung freigeschaltet. Im Mitgliederbereich findest Du dann ab Startdatum den kompletten Kurs mit allen Inhalten zeitlich unbegrenzt.

    Du hast vielleicht noch Fragen?

    Wie läuft der Kurs ab?

    Du bekommst nach dem Startdatum den Zugriff auf den kompletten Kurs. Du kannst in deinem Tempo alle Lektionen bearbeiten und hast dazu alle Zeit der Welt. Du bekommst ein sehr ausführliches Skript, viele Videos und auch einen Quiz in dem du bei Bedarf selbst kontrollieren kannst, ob Du alles verstanden hast.

    Ich habe aktuell wenig Zeit, kann ich den Kurs trotzdem buchen?

    Ja natürlich. Da du komplett selbst bestimmen kannst, wann Du die einzelnen Lektionen bearbeitest und in welchem Tempo ist er perfekt für jeden, auch für die, die gerade wenig Zeit haben. Es gibt keine zeitliche Begrenzung. Wenn du den Kurs erst Wochen oder Monate nach dem Start bearbeiten kannst, dann ist das völlig in Ordnung

    Gibt es auch praktische Übungen?

    Ja, es gibt viele Fälle aus der Praxis von Petra Schwarz, die Du selbstständig bearbeiten kannst und auch kontrollieren kannst, ob Du richtig liegst.

    Petra Schwarz ist Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin. Sie ist seit 17 Jahren in eigener Praxis tätig und sorgt für das Wohl von Hunden, Katzen und Pferden.

    * Die mit * gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, unterstützt du meinen Blog. Ich bekomme dafür eine kleine Provision. Der Preis für dich bleibt unverändert.

    Weitere Quelle: Ute Meyerdirks-Wütherich, „Bach-Blütentherapie für Pferde“, Kosmos, 1998

    Titelfoto von Wolfgang Claussen, Pixabay

  • Hufe raspeln leicht gemacht

    Hufe raspeln leicht gemacht

    Pferde haben im Laufe der Evolution einen hochgradig spezialisierten Bewegungs- und Verdauungsapparat entwickelt, und damit sehr spezielle Anforderungen an Hufstellung, Bewegungsart, Haltung und Fütterung. Immer mehr Pferde leiden an Huferkrankungen und Problemen des Bewegungsapparates aufgrund von falscher Hufbearbeitung, Haltungs-, Trainings- oder Fütterungsfehlern. Die Folgen sind oft verheerend.

    Die Pflege der Hufe eines Pferdes ist daher eine der wichtigsten Aufgaben für jeden Pferdebesitzer. Gesunde Hufe sind für das Wohlbefinden und die Gesundheit eines Pferdes ebenso essenziell wie Fütterung und Bewegung. Immer mehr Pferdebesitzer entscheiden sich dafür, ihr Pferd barhuf laufen zu lassen. Dementsprechend gibt es auch immer mehr Hufbearbeiter. Diese werden nach den unterschiedlichsten Methoden ausgebildet und die Kompetenzbandbreite reicht von exzellent bis katastrophal. Für die Pferdebesitzer nicht immer leicht zu erkennen, wer es drauf hat und wer leider nicht. Darum ist es äußerst hilfreich, sich selbst möglichst viel Wissen anzueignen um die Hufbearbeitung beurteilen zu können und eventuell auch selbst Hand anlegen zu können.

    Nach dem Motto „Weil Wissen schützt“ hol dir das entsprechende Fachwissen um eigenverantwortlich zur Hufgesundheit deines Pferdes beizutragen:

    Hier geht’s zum Videoseminar =>

    Barhufbearbeitung

    Barhufbearbeitung bedeutet, dass die Hufpflege durch das regelmäßige Schneiden und Raspeln der Hufe erfolgt, um sie gesund und funktionstüchtig zu halten. Dabei wird der Huf bearbeitet, um ihn vor falscher Abnutzung oder Fehlstellungen zu bewahren, ohne den natürlichen Wachstumshorizont zu beeinträchtigen.

    Ein Barhufpferd hat den Vorteil, dass es seine natürlichen Hufmechanismen ausnutzen kann. Der Huf ist ein lebendes Organ, das sich an die Bedingungen des Bodens und der Bewegung anpasst. Wenn das Pferd barhuf läuft, wird die Hufstruktur durch den Kontakt mit verschiedenen Untergründen gestärkt, was die Durchblutung und das Wachstum fördert.

    Warum ist Barhuf laufen wichtig?

    1. Natürliche Hufmechanik

    Der Huf ist darauf ausgelegt, sich zu dehnen und zusammenzuziehen, um Stöße abzufedern und die Belastung des Körpers zu verteilen. Wenn ein Pferd auf einem natürlichen Untergrund läuft, wird dieser Mechanismus optimal unterstützt. Ein Hufeisen kann diese Funktion einschränken, da es den Huf in seiner Beweglichkeit einschränkt. Der Barhuflauf ermöglicht eine bessere Stoßdämpfung und ein gesünderes Bewegungsverhalten. Kunststoffklebebeschläge oder temporär Hufschuhe können einen Kompromiss darstellen. Aber auch hier verändert sich der Hufmechanismus, wenn auch nicht so stark wie bei Eisen und eben nur zeitweise bei Bedarf.

    2. Förderung die Blutzirkulation

    Das Barhuflaufen unterstützt die Blutzirkulation im Huf, da der Huf bei jedem Schritt minimal „aufgepresst“ wird. Diese Kompression und Entlastung fördern die Durchblutung und tragen nicht nur dazu bei, den Huf gesund zu erhalten, sondern sorgen durch die Venenpumpe für eine Verbesserung des gesamten Stoffwechsels.

    3. Bessere Abnutzung und Anpassungsfähigkeit

    Pferde, die auf unterschiedlichen, natürlichen Böden (Wiese, Asphalt, Sand, etc.) laufen, passen sich dem Untergrund an und tragen die Hufe auf natürliche Weise ab.

    4. Weniger Risiko für Hufkrankheiten

    Barhufgänger haben ein verringertes Risiko für Hufkrankeiten. Eisenpferde sind oft anfälliger für Hufabszesse, da sich Feuchtigkeit, Dreck oder kleinste Steinchen unter dem Hufeisen sammeln können, was das Wachstum von Bakterien begünstigen kann und zu einer höheren mechanische Belastung des Tragrandes führen kann.

    5. Verbesserung der Beweglichkeit

    Da das Pferd in seiner natürlichen Bewegung nicht durch einen Eisenbeschlag eingeschränkt wird, verbessert sich häufig die Flexibilität der Gelenke und die Beweglichkeit des gesamten Körpers. Barhufpferde zeigen oft eine freiere, natürlicheren Gangart und nutzen ihre Muskulatur besser.

    Hufe bearbeiten

    Um einen Pferdehuf korrekt zu bearbeiten, ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis vom Aufbau des Hufs zu haben. Der Huf ist ein hochkomplexes, lebendes Organ, das nicht nur als Stützstruktur dient, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Stoßdämpfung, der Blutzirkulation und der Verteilung des Körpergewichts spielt. Eine falsche Hufbearbeitung kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, deshalb ist es entscheidend, den Huf richtig zu kennen, um ihn fachgerecht zu behandeln.

    Aufbau des Pferdehufs

    1. Die Hufwand

    Die Hufwand ist der äußere, sichtbare Teil des Hufs und besteht aus hornigem Gewebe. Sie ist in verschiedene Zonen unterteilt:

    • Die äußere Hufwand (frontal): Diese Zone schützt die inneren Strukturen des Hufs und sorgt für Stabilität. Sie ist die stabilste Zone des Hufs und trägt den größten Teil des Körpergewichts.
    • Die Hufspitze: Sie befindet sich am vorderen Ende des Hufs und ist die schmalste Stelle des Hufs.
    • Die Hufhornwand: Die Hufwand wächst kontinuierlich nach unten und muss regelmäßig bearbeitet werden, damit sie nicht zu lang wird.

    2. Die Sohle

    Die Sohle ist der Bereich unterhalb der Hufwand, der den Boden berührt. Sie dient vor allem der Stoßdämpfung und dem Schutz der inneren Hufstrukturen. Die Sohle sollte in einem guten Zustand bleiben und darf nicht zu flach oder zu stark abgenutzt sein, da sie ansonsten nicht mehr optimal dämpfen kann und es leicht zu Entzündungen der Huflederhaut kommt.

    3. Der Hufballen

    Der Hufballen ist der Bereich an der Rückseite des Hufs, der im Bereich der Zehenwurzeln liegt. Er hat eine elastische Struktur, die das Aufprallgewicht bei Bewegungen und Belastungen absorbiert. Der Hufballen trägt maßgeblich zur Blutzirkulation bei, da er durch den Druck beim Laufen das Blut durch den Huf drückt.

    4. Der Hufkranz

    Der Hufkranz ist die Stelle, an der die Hufwand mit dem Hautgewebe des Pferdebeines verbunden ist. An diesem Punkt tritt der Wachstum von Hufhornzellen auf, die kontinuierlich nachwachsen.

    5. Die Zehe (Fesselbeinzone)

    Die Zehe ist die Vorderkante des Hufs und ist besonders anfällig für Überlastung und Abnutzung. Eine zu lange Zehe kann die Bewegung des Pferdes beeinträchtigen und zu Fehlbelastungen führen. Deshalb ist es besonders wichtig, diese Zone regelmäßig zu bearbeiten und zu kürzen, um eine optimale Balance zu erhalten.

    6. Die Trachten (Hufsporn)

    Die Trachten befinden sich an der hinteren Hufpartie, und sind für die Stabilität des Pferdes verantwortlich. Sie dürfen nicht zu lang werden aber auch nicht zu kurz, da sie das Gleichgewicht des Pferdes beeinträchtigen.

    7. Der Strahl

    Der Strahl befindet sich in der Mitte des Hufs und hat eine wichtige Funktion bei der Stoßdämpfung und der Verteilung des Körpergewichts. Er soll flexibel bleiben und leicht mit dem Boden in Kontakt kommen, um den Druck gleichmäßig zu verteilen. Daher ist eine zu starke Kürzung nicht angeraten. Die innere und äußere Strahlfurche sollte jedoch in Form gebracht werden und Taschen freigelegt werden.

    8. Eckstrebe

    Sie befinden sich an der Hinterkante der Hufwand, dort, wo die Trachten (die hinteren, seitlichen Hufbereiche) und die Zehe aufeinandertreffen. Ihre Aufgabe ist es, die Hufwand zu stabilisieren und gleichzeitig die Funktion des Hufs zu unterstützen.

    9. Weiße Linie

    Die weiße Linie ist der Übergang zwischen Hufwand und Hufsohle. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Verbindung zwischen diesen beiden Teilen stabil und flexibel zu halten. Sie fungiert als Pufferzone und schützt die empfindliche Hufsohle vor Überbeanspruchung oder Verletzungen. Zudem spielt die weiße Linie eine Rolle bei der Blutversorgung des Hufs, da sie die Durchblutung der Sohle unterstützt. Schäden oder Entzündungen in diesem Bereich können zu Hufkrankheiten wie der Hufrehe oder Weißlinienkrankheit führen.

    10. Tragrand

    Der Tragrand (Überstand der Hufwand über der Sohle) ist von großer Bedeutung und sollte nicht entfernt werden, da ein Laufen auf der Sohle für die Hufgesundheit schädlich ist. Sollte dies durch übermäßige Abnutzung auf abrasivem Boden trotzdem geschehen, würde eine Kürzung der Sohle um wieder einen Tragrand herzustellen nur zu weiterer Fühligkeit und nicht selten zu einer Belastungsrehe führen. In solchen Fällen wäre eher ein Hufschutz (Hufschuh, Klebebeschlag) angeraten.

    Worauf ist bei der Bearbeitung zu achten:

    1. Raspeln der Hufwand

    Beim Raspeln sollte darauf geachtet werden, die Hufwand gleichmäßig zu bearbeiten. Übermäßiges Raspeln oder das Kürzen der Wand zu stark kann zu instabilen Hufen führen, was wiederum das Pferd verletzen könnte. Die Hufwand sollte lediglich so bearbeitet werden, dass sie eine optimale Länge hat in Verlängerung der Hufachse (Fesselstand).

    2. Sohle und Strahl

    Die Sohle sollte regelmäßig auf übermäßige Abnutzung oder auf Einkerbungen kontrolliert werden. Wenn die Sohle zu flach wird oder die Druckzonen sich verändern, kann dies zu Problemen führen. Der Strahl ist einer der wichtigsten Teile des Hufes. Er muss so gekürzt werden, dass er auch nach der Kürzung noch Kontakt zum Boden haben. D. h. er darf nicht tiefer sein, als der Tragrand. Die inneren und äußere Strahlfurchen sind freizuschneiden und Taschen sind freizulegen um auf eventuelle Strahlfäule zu überprüfen.

    3. Die Zehe kürzen

    Die Zehe wächst kontinuierlich nach vorn und muss regelmäßig gekürzt werden, um eine Fehlstellung zu vermeiden. Eine zu lange Zehe führt zu einer unnatürlichen Belastung des Hufs und kann die Gangart des Pferdes negativ beeinflussen. Auch hier ist das Ziel, eine natürliche, gesunde Form unter Einbeziehung der Stellung der Hufe beizubehalten.

    4. Die Trachten angleichen

    Die Trachten dürfen nicht zu lang oder zu kurz sein, da sie das Gleichgewicht des Pferdes beeinflussen. Eine ungleichmäßige Belastung durch falsches Raspeln der Trachten kann zu Hufproblemen und Schmerzen führen. Eine harmonische Balance zwischen der Tracht und der Zehe ist entscheidend.

    Was selbst machen?

    Es kann immer mal wieder vorkommen, dass im trockenen Sommer ein Stück Hufwand ausbricht oder sich ein Teil des Strahls löst. Wenn dann der Hufpfleger nicht gleich greifbar ist, ist es nicht schlecht über entsprechendes Wissen und Werkzeug zu verfügen um Kleinigkeiten selbst zu erledigen. Was und wieviel du dir zutraust liegt ganz bei dir und ist sehr individuell. Du solltest in jedem Fall auf folgendes achten:

    • Richtiges Werkzeug: Eine gute Hufraspel ist wichtig, um präzise arbeiten zu können. Es gibt verschiedene Modelle, die für den individuellen Bedarf geeignet sind. Am besten kaufst du sie beim Fachhandel für Hufpfleger. Ebenso wie zwei Hufmesser mit Links- und Rechtsklinge oder ein Schlaufenmesser. Dazu passend ein Hufmesserwetzstahl. Ein Hufbock ist zwar pracktisch und rückenschonender aber nicht unbedingt notwendig.
    • Eigenschutz: Unbedingt immer feste Sicherheitshandschuhe tragen!
    • Beobachtung des Hufs: Vor dem Raspeln sollte der Zustand des Hufs genau beobachtet werden. Wenn der Huf unregelmäßig wächst oder Verletzungen aufweist, ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen. Denn man kann einen nicht korrekten Huf, der durch Fehlstelllungen entstanden ist, nicht einfach rein optisch korrigieren.
    • Wissen und Erfahrung: Es ist auf keinen Fall ratsam, als Anfänger ohne fundiertes Wissen und Anleitung die Hufe zu bearbeiten. Zu viel oder zu wenig Material abzunehmen, kann schnell zu Hufschäden führen. Und das Lesen so eines Beitrags reicht leider nicht aus um all das Wissen und die Erfahrung zu ersetzen, die notwendig für eine korrekte Barhufbearbeitung ist. Nicht umsonst ist der Beruf des Hufpflegers oder Huforthopäden eine sehr fundierte Ausbildung.

    Daher informiere dich, bevor du selbst loslegst oder auch um deinen Hufpfleger besser zu verstehen und die richtigen Fragen zu stellen. Du könntest auch bei dir vor Ort einen Hufpflegekurs besuchen.

    Hol dir Wissen vom Profi!

    Hol dir das Videoseminar von Sandra Fencl.

    Sandra Fencl ist ganzheitliche Pferdegesundheitsexpertin und hat neben zahlreichen anderen Ausbildungen auch die Ausbildung zur Hufpflegerin absolviert. Nachdem eines ihrer Pferde mit Hufrehe diagnostiziert wurde und diverse Hufbearbeiter sich an ihm erfolglos versucht hatten, so dass ihr die Tötung ihres Pferdes angeraten wurde, hat Sandra aus Verzweiflung die Hufbearbeitung erlernt und ihrem Pferd damit das Leben gerettet – denn es hat sich durch Sandra’s eigene Hufbearbeitung noch viele Jahre bester Gesundheit erfreut.

    In diesem Videoseminar zeigt dir Sandra Fencl

    • viele verschiedene Techniken, wie man die Hufe seines Pferdes beraspelt!
    • welche Energie sparenden Techniken es gibt, um die eigenen Kräfte zu schonen!
    • mit welchen Hilfsmitteln Du die Hufe Deines Pferdes am besten bearbeiten solltest!
    • wie der Huf des Pferdes aufgebaut ist!
    • welche korrektiven Raspeltechniken es gibt, um auch problematische Hufe korrigieren zu können!
    • wichtige Sicherheitshinweise für sicheres Arbeiten am Pferdehuf!

    Viel Erfolg und Spaß beim Hufe raspeln!


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